Dienstag, 27. Januar 2015

Adieu denn, Buch!

... ist auf der Seite des Verbandes Österreichischer Antiquare zu lesen. Hier einige Zitate aus dem Beitrag:
"Bevor das Buch, wie wir es kennen, also bedruckte Papierseiten in einem biegsamen Umschlag oder zwischen steifen Deckeln aus verschiedensten Materialien, aus unserem Blickwinkel verschwunden sein oder nur mehr in Nischen wahrgenommen werden wird, ging zuvor seit geraumer Zeit die Buchkultur zugrunde. Carl Jakob Burckhardt’s Vormittag beim Buchhändler wird längst nicht mehr zelebriert, Buchhändler(Innen) sind ahnungs- und hilflos ohne Computer, Buchhandlungen weichen Buchhandelsketten in Einkaufszentren, Buchhandelsketten weichen Amazon. Das Buch ist etwas Beliebiges und Altmodisches geworden ...
Auf Flugplätzen, in der Untergrundbahn, im Zug ist der Anblick einer Buchleserin, eines Buchlesers schon ein exotischer geworden ...
Wir leben also in einem kulturellen Umfeld, das der Buchkultur abhold ist und dem Buch selbst unfreundlich gegenübersteht. Die kleinen Umsatzsteigerungen, die der Buchhandel heutzutage trotzdem jährlich veröffentlicht, sind längst nicht mehr auf Buchverkäufe zurückzuführen, sondern auf Hörbücher, Geschenkartikel wie Kalender und Spiele und natürlich auf elektronische Bücher (e-books) und die dafür benötigten Abspielgeräte. Erwähnt sei hier ganz nebenbei, daß auch schon um 1970 nur etwa fünfundzwanzig Prozent der gekauften Bücher auch gelesen wurden. ...
Guidobaldo da Montefeltro (1472 bis 1508) ... duldete ... kein gedruckte Buch in seiner Bibliothek ... aber seine Nachfahren haben sich sicher mit gedruckten Büchern beschäftigt, so wie wir heute uns mit den neuen Medien beschäftigen sollten – und müssen. Ein weiteres Muss sollte unsere Sorge um die Haltbarkeit dieser Informationsvermittler und -bewahrer sein, Gensfleischs Druckerschwärze auf Papier hat es immerhin schon auf fünfeinhalb Jahrhunderte gebracht."
(Dieter Tausch)

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